Frau Eberhard nimmt beim Spaziergang mit den Hunden Elsas betrübte Stimmung wahr und
fragt:
„Was ist los mit dir, Elsa? Du bist nicht gerade gesprächig heute.“
„Ich weiss. Nico, mein Grosskind kam gestern mit einer neuen Zahnpasta nach Hause.“
„Und?“
„Es wurde unter seinen Kollegen viel über deren Verpackung diskutiert.“
„Die Verpackung?“
„Ja, die Verpackung, die ist wichtig! Sie ist es die an den Mann/die Frau gebracht werden muss, nicht deren Inhalt.“
„Elsa, jetzt kann ich dir nicht mehr folgen.“
„Es ist doch so; entpackt man diese Verpackung, kommt die Zahnpaste, du weisst, dieses weisse Geschmiere, hervor. Diese aber schmeckt eintönig, ermüdend, ja sogar geisttötend gerade so wie die
meisten anderen auch. Diese farblose Paste definiert sich fast ausschliesslich über das Wasser das sie nährt und ums versehen ist ihr Geschmiere überall. Wo vorher noch Glanz vorherrschte, ist
jetzt ein hässlicher Belag auf dem Tor zur Aussenwelt.“
„Du meinst also, wenn die Verpackung fällt, kommt es auf den Inhalt drauf an. Der Inhalt bestimmt ob der Artikel aufgrund seiner Gewöhnlichkeit zum Wegwerfobjekt wird?“
„Genau so ist es.“
„Elsa, was macht denn eine gute Zahnpasta aus?“
„Eigenständigkeit und Authentizität sind unter anderem Attribute. Der Inhalt muss sich abheben, er braucht spezielle Eigenschaften, nicht die Verpackung. Farbe, Glitter und Plastik alleine machen noch keine gute Zahnpasta aus.“
„Eine Zeiterscheinung?“
„Ich denke Nein. Es braucht eben Mut gleichwertig und doch anders zu sein.“