FRAU EBERHARD UND IHR DACKEL           NR. 21

Hund und Velo / Schwanengesang        OB


Wieder einmal begeben sich Frau Eberhard und Elsa zusammen mit den Hunden ‚Bruno’ und ‚Wendy’ über das Hintererli, dem Hülftenbächli entlang, hinunter zur Ergolz. Dabei unterhalten sie sich zynisch über den politischen Entscheid das Obligatorium der Fahrradschellen abzuschaffen.

Angekommen erblicken die Damen Schwäne auf der Ergolz.
„Schwäne hier?“, wundert sich Frau Eberhard.
„Ein schlechtes Omen“, wendet Elsa ein und fährt fort.
„Die alten Griechen hielten den Schwan für ein prophetisches Tier, dem die Gabe der Weissagung nachgesagt wurde. Sie glaubten, dass die Schwäne deshalb auch den Tod vorher sehen können und diesen mit melodiösen Klagelauten ankünden.“
Die geschichtsträchtige, philosophische Belehrung ist abrupt beendet als ‚Bruno’ und ‚Wendy’ auf ihren Kollegen ‚Joker’ treffen, kurz darauf ist auch Herrchen Billy in Sichtweite. Vor Freude spielen und springen die Hunde ausgiebig miteinander als von hinten unbemerkt ein Fahrrad ohne zu klingeln auf sie zusteuert. Ohne akustisches Signal können weder Hundehalter noch die Hunde wahrnehmen, dass sich hier hinterrücks ein Unheil anbahnt. Im Spiel schert Bruno aus. Der Fahrer hat, durch das hohe Tempo des Fahrrads, keine Chance auszuweichen.
Ein Knall, ein Fall, ein herzzerreissendes Winseln!

Wie in einer Schockstarre bleiben Billy und die Damen stehen, als sie den am Boden liegenden Fahrradfahrer blutüberströmt mit ausgeschlagenen Zähnen, mit beidseits gebrochenen Händen, und im Hintergrund urplötzlich die melodiösen Klagelaute der Schwäne wahrnehmen.