Frau Eberhard und ihr Dackel           Nr. 04

Die Luftverschmutzung                                 OB


Ein heisses Wochenende. Frau Eberhard und Elsa gehen von einer Blechlawine oben beim Geisswald aus, parken daher unten beim nahegelegenen Schulhaus auf dem gähnend leeren Parkplatz. Den Aufstieg geschafft, wird die Annahme der Damen bestätigt. Unaufhaltsam fahren Autos heran und laden ihre überdimensionierten Grills aus.
Nachdem sich die Frauen durch die meterlangen Rauchschwaden gekämpft haben, muss sich Frau Eberhard erst von einem Hustenanfall erholen, bevor sie weiter gehen können.
„Elsa, dieser Anblick übersteigt bei weitem meine Vorstellungskraft! Dieser Zustand bietet weit mehr Konfliktstoff als ich mir das je vorstellen konnte. Da hast du bei deinen Ausführungen aber ziemlich an Brisanz gespart. 17 Feuerstellen habe ich gezählt und es kommen immer noch weitere dazu; diese Feinstaubbelastung! Ist das überhaupt mit der Luftreinhalteverordnung vereinbar?“
„Wo kein Kläger, ist kein Richter!“
Für einen Moment herrscht eine nachdenkliche Stille. Stunden später kehren Die Damen mit ihren Hunden wieder zurück, viele der Gäste sind bereits abgereist, der Müll hingegen geblieben.
Beim Abstieg fährt eine Wagenkolonne an Frau Eberhard und Elsa vorbei.
„Elsa, das sind ja alles Ausserkantonale. Drei mit Aargauer-, eines mit Solothurner- und eines mit Zürcher-Kennzeichen?“
„Ja, dieser Platz ist weit herum bekannt und begehrt. Einheimische sind hier wenig anzutreffen. Diese übernehmen in der Regel nur noch die Instandhaltungs- und Müllkosten.“