Frau
Eberhard ist heute etwas griesgrämig mit Dackel Bruno unterwegs. Gerade eben hat sie ihre neue Krankenkasse-Police erhalten:
„Welch ungewohntes Bild Frau Murks, sie heute mit Labradorhündin Gina unterwegs zu sehen. Wo ist Willy?“ erkundigt sich Frau Eberhard verwundert als sie Frau Murks beim Hundespaziergang in der
Lachmatt antrifft.
„Ach Frau Eberhard, wissen sie, wegen dieser hohen Krankenkassen-Prämien haben wir uns für ein HMO-Modell entschieden. Jetzt müssen wir jeweils nach Basel fahren, wenn einer von uns zum Arzt
muss. Am letzten Mittwoch begleitete ich Willy dorthin. Das Tram war so voll, das können sie sich gar nicht vorstellen! Seither habe ich diese Erkältung und Willy liegt im Spital mit einer
Lungenentzündung“, antwortet Frau Murks heisser.
„Da habt ihr aber noch Glück gehabt. Stellen sie sich vor es hätte jemand Läuse oder die Vogelgrippe im Tram gehabt... oder gar Cholera oder Typhus, eine Pandemie hätte ausbrechen können, nicht
auszudenken!“
Ein wenig irritiert ab der Aussage von Frau Eberhard krächzt Frau Murks weiter:
„Ja und in der Luft lag wiederkehrend das Resultat eines fremden Streitgespräches zwischen einem Anus und einem Darm. Entsetzlich! So hätte ich mir das Trämli fahre nicht vorgestellt.“
Frau Eberhards süffisanter Gesichtsausdruck ist nicht zu übersehen, fast schon ein wenig zynisch möchte sie wissen:
„Und wie geht es Willy heute?“
„Nicht schlecht. Gestern war unser Enkel Raphael zu Besuch bei ihm und wollte von ihm wissen ob er eine Lebensversicherung abgeschlossen hat.“
„Oh, und was hat ihm Willy darauf geantwortet?“
„Nein, nicht doch, sonst wärt ihr nicht traurig, wenn ich sterbe.“