Elsas
Mutter ist gestorben. Frau Eberhard hilft ihrer Freundin beim Aussortieren der Kleider ihrer Mutter. Die Hunde Bruno und Wendy dürfen mit.
„Schau mal Elsa dieses himmelblaue Deux-Piece ist noch ganz neu und diese schwarze Hose auch!“
„Ja, Mutter hatte in den letzten Jahren ihre Kleider stets etwas zu eng gekauft in der Annahme, bald wieder etwas schlanker zu werden.“
„Dieses Ziel hat sie ja jetzt erreicht. Die Broki wird sich freuen!“, erwidert Frau Eberhard.
„Die Fabrikarbeiterinnen in Bangladesch auch!“, ergänzt Elsa.
Während die beiden Freundinnen weiterhin die besseren Kleidungsstücke auf Bett, die schlechteren auf den Boden legen, bieten Bruno und Wendy ein Schauspiel dar, das an Belustigung nicht
mehr zu überbieten ist. In einem Wettstreit zerren die beiden an einer knielangen Baumwollunterhose herum. Bruno auf der einen Seite, Wendy auf der anderen.
Im Angesicht der Zufriedenheit und der Spielfreude ihrer Hunde vergessen die Damen für einen Moment die Trauer um Elsas Mutter.
„Elsa, weißt du noch damals, als Bruno Wendy in der Ergolz das Schwimmen beibrachte? Wie sie sich zierte nasse Pfoten abzubekommen? Und wie Wendy im Gegenzug Bruno das Mausen beibrachte? Wie
haben wir damals gelacht, als Bruno endlich unter grosser Anstrengung eine Maus entdeckte und diese ihm dann zwischen den Hinterläufen wieder entwischte!“
„Oh ja, was durften wir schon schöne Augenblicke mit den Beiden geniessen“, sinniert Elsa unüberhörbar vor sich hin.
Vor lauter Glückseligkeit haben die beiden für einen Moment ihre Trauer und die Arbeit, die vor ihnen liegt, vergessen.