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Frau Eberhard und ihr Dackel           Nr. 05

Der Hindernis-Parcours                              OB


Frau Eberhard ist mit Dackel Bruno im Dorf unterwegs.
„Schau mal da drüben“, spricht sie mehr zu sich selbst wie zu Bruno.
„Dieser Lenker kann nicht in den Bündtenweg einfahren wegen diesem Verkehrshindernis vor seinem Kleintransporter und der Lenker des Toyotas kann nicht raus in die Oberemattstrasse weil ihm der Kleintransporter die Sicht versperrt. Welche Patt-Situation!“
Durch teilweise nicht ganz jugendfreie Handgesten versuchen die beiden Fahrzeughalter diese Patt-Situation aufzulösen.
Die prekäre Lage lässt diese eskalieren. Beide Herren steigen aus ihren Autos aus, Adrenalin schiesst durch ihre Adern. Mannsbilder in höchster Kampfbereitschaft.

Die Situation wandelt sich in eine mit Testosteron geladene verbale Schlammschlacht. Jetzt werden auch die Passanten aufmerksam und bleiben stehen. Frau Eberhard kann dies nicht länger mit ansehen, überquert die Strasse und bittet die Herren sich zu mässigen. Todesmutig stellt sie sich mit Bruno an der Leine auf den einen Fahrstreifen um den Verkehr solange aufzuhalten bis der Toyotalenker in die Oberemattstrasse einfahren und im Anschluss der Fahrer des Kleintransporters das Verkehrsschild umfahren kann.
„Was für eine Zeit, Bruno. Dieser Hindernis-Parcours im Dorf.... Ich werde langsam zu alt für diese moderne Verkehrsführung.“
Herr Weise, der das Selbstgespräch von Frau Eberhard mit angehört hat, ergänzt:
„Ja gute Frau, so ist das! Sie sollte mal sehen, wie das der Busfahrer bewerkstelligt der in die Oberfeldstrasse einfahren muss.

Wobei diese neuen Kreisel es durchaus in sich haben! Man kann immerhin solange im Kreis herum fahren bis das GPS die richtige Ausfahrt gefunden hat.

Und etwas Gutes kann man der ganzen Sache doch abgewinnen; Die Einwohner kommen auf der Strasse zumindest  miteinander ins Gespräch.“