Frau Eberhard trifft im Naherholungsgebiet von Basel auf Herr Muggli.
„Grüezi Frau Eberhard, haben sie diese Flüchtlinge gesehen? Die sammeln den Müll ein, der auf dem Boden herum liegt.“
„In der Tat, eine gute Sache! Die Flüchtlinge sind beschäftigt und wir haben eine saubere Schweiz.“
„Gleichzeitig lernen sie wie man ein Land sauber hält. In diesen Entwicklungsländern herrscht ja ein totales Müll-Chaos. Plastik in der Wüste, an den Stränden, in den Gassen, überall..., richtig
ekelhaft!“, ergänzt Herr Muggli.
„Ja, es gibt internationale Firmen, die den Ärmsten in den entlegensten
Regionen der Welt Wasser in PET-Flaschen verkaufen. Ihr eigenes versteht sich und sich um die Abfallentsorgung dieses Plastiks in keinster Weise kümmern. Ich
glaube ‚Pure Life’ nennt sich das. Sogar ihre - durch Kinderhände - abgebauten Rohstoffe u.a. Kobalt und Tantal bekommen sie wieder zurück, gratis natürlich in Form von Elektroschrott.“
„Kümmern sich die Hilfswerke denn nicht um diese Missstände?“
„Oh ja, würden gewisse Hilfswerke nicht in völliger Verkennung der ökologischen Fakten den Bedürftigen Lebensmittel in Plastiksäcken verteilen, in der Annahme, dass in den Krisen- und
Hungerregionen eine intakte Kehricht-Infrastruktur existiert, wäre das in der Tat lobenswert. Aber das Plastik landet früher oder später im Meer und in den Mägen der Tiere. Der Menschheit wird
kurzfristig geholfen, längerfristig aber wird ihre Gesundheit über die Nahrungskette wieder beeinträchtigt“, stellt Frau Eberhard fest.
„Welche Ironie! Ein Glück gibt es Konzerne die den Ärmsten in den entlegensten Regionen dieser Welt, gratis Medikamente abgeben, wenn sie krank werden, testhalber versteht sich“, ergänzt Herr
Muggli.
„Ja, ein Glück sind wir in der Schweiz so grosszügig und sauber“, wiederholt sich Frau Eberhard, diesmal eher bedacht und beschämt.